Feedback wertschätzen

Rufe gezielt zu Feedback auf und betrachte Rückmeldungen als Ressource, die das Material besser macht und Dich weiter bringt.

Ein freigegebenes Bildungsmaterial bleibt potentiell immer in Bearbeitung. Dieser Prozesscharakter ist kein Makel, sondern ein immenser Pluspunkt für Aktualität und kontinuierliche Verbesserungen des Materials. Damit dieses Potential realisiert werden kann, sollte ich aktiv zu Feedback und Verbesserungen aufrufen und diese dann auch aufgreifen (bzw. andere dazu ermutigen, dies zu tun).

Damit andere Feedback geben können, sollte ich mehrere Punkte beachten:

  • Ich sollte einen Weg aufzeigen, über den das Feedback übermittelt werden kann. Das kann eine direkte Kontaktmöglichkeit z.B. via Mail sein. Ebenso kann zu einer öffentlichen Diskussion z.B. via Twitter, in einem Forum oder mittels der Kommentarfunktion in einem Blog aufgerufen werden. Es ist außerdem eine gute Möglichkeit, das Material in einem Online-Texteditor mit direkter Kommentierfunktion einzustellen. Diese Möglichkeit bietet z.B. HackMD, Collabora Online oder GoogleDocs.
  • Es ist eine gute Idee, nicht nur allgemein zu Feedback aufzurufen, sondern andere Menschen gezielt anzusprechen. Ich erleichtere Ihnen das Feedback Geben, wenn ich meine Erwartungen für das Feedback formuliere und mögliche Ängste vorwegnehme (z.B. ‘Ich bin Dir dankbar, wenn Du mich ohne Umschweife auf Unstimmigkeiten hinweist’).
  • Ich sollte selbst mit gutem Beispiel vorangehen und anderen Feedback geben. Auf diese Weise trage ich zur Etablierung einer positiven Feedback-Kultur in meinem Umfeld bei und erhöhe die Wahrscheinlichkeit, auch selbst Feeback zu erhalten. Auch mein eigenes Feedback sollte ich dabei immer wertschätzend formulieren.

Wenn ich Feedback erhalte, ist es erstens wichtig genau hinzuhören, zweitens nachzufragen und drittens selbstbestimmt zu reagieren. Die Leitfragen dazu lauten: Was will die andere Person mir mitteilen? Wie kann ich mehr dazu in Erfahrung bringen? Was möchte ich mit dem Feedback machen?

Am Beispiel OERworkflow erklärt

Das Bildungsmaterial OERworkflow ist nicht nur auf der Website, sondern auch in einer kommentierbaren Version auf GoogleDoc veröffentlicht. Einzelne Akteure aus der OER-Community wurden gezielt zu Feedback eingeladen. Ein weiterer Aufruf zu Feedback erfolgt mit dem OERcamp 2019 in Lübeck.

Weiterlernen und erkunden

Selbst Feedback zu geben, ist der erste Schritt um zu lernen, mit Feedback umzugehen. Deshalb die Einladung an Dich: Gib Feedback zum Bildungsmaterial OERworkflow und hilf mit es für alle besser zu machen!

Checkliste zum Überprüfen und Selbermachen

Zusammenfassung: tl;dr

Wenn ich ein Bildungsmaterial erstelle und freigebe, setze ich mich damit Feedback aus. Die Herausforderung besteht darin, dieses Feedback nicht als Bewertung und schon gar nicht als Abwertung zu verstehen. Stattdessen sollte ich es als Ressource betrachten, die mich selbst weiter bringt und Bildung für alle besser macht. Am besten gelingt das, wenn ich mit der Freigabe des Materials ganz bewusst zu Feedback aufrufe.